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Diese Lösung geht zurück auf eine Idee und Erstumsetzung durch den Piloten von Twike 806. Der Autor dieser Zeilen kann aber im Augenblick nicht definitiv sagen, ob der Pilot von Twike 806 mit einer Veröffentlichung von Fotos seiner Ausführung einverstanden wäre. Daher an dieser Stelle nur die Erklärung und die Bilder vom Piloten des Twike 808.
Zur besseren Übersicht verwende ich auf dieser Seite verkleinerte Darstellungen - für größere Darstellung das jeweilige Bild bitte anklicken. Beim Zeigen ohne zu Klicken erscheint die Bildbeschreibung als „Tooltip-Info“.
Ich bin Brillenträger und besitze zudem kein räumliches Sehvermögen (ich schielte als Kind und hatte eine Augenmuskelverkürzung). Daher ist es für mich als Pilot von TW 808 essentiell wichtig, saubere und klare Scheiben zu haben.
Bisher wurde ich im Twike immer dann unsicher, wenn die Scheiben beschlugen. Im TW 808 ist es so, dass zuerst die Bereiche links und rechts aussen an der Scheibe beschlagen. Solange man fährt bleibt durch die Lufteinlass über den Föhns die Scheibe in der Mitte zwar einigermaßen frei - an den Rändern bringt der Lufteinlass links außen beim Fahrer nichts - wahrscheinlich weil ich beim mittreten relativ schnell anfange Wärme abzugeben bzw. zu schwitzen Für mich eine unverantwortliche Situation - muss ich doch sehen, was links vom Fahrzeug passiert oder ob da beim links Abbiegen ein Schild oder der Bordstein einer Verkehrsinsel ist… Entsprechend langsam und unsicher fahre ich wenn die Scheibe beschlagen ist. Und langsam/unsicher fahren nervt mich auch - ich fahre gerne zügig.
Insofern ist das eingebaute Lüftungssystem für mich eine Offenbarung! Endlich ist die Scheibe durchgängig frei - auch bei starkem Mittreten bei Kälte oder Regen bleiben die wichtigen Sichtbereiche (nach vorne und ein großer waagerechter Bereich links und rechts außen) frei. Nach dem Mittreten verschwinden die beschlagenen Bereiche wieder schnell. Auch bei einem Ampelhalt beschlägt nicht sofort alles wieder. In typischen „Stadtsituationen“ (kurze Strecken, einkaufen, häufiges ein- und aussteigen) kann man den Lüfter während der Parkzeiten weiterlaufen lassen und so beschlagen die Scheiben auch nciht während der Standzeit.
Das Twiken macht nun auch bei Problemwetterlagen wieder Spaß, ich denke so ist es viel sicherer für den Twike-Pilot und die anderen Verkehrsteilnehmer.
Die Lüftung wurde in den letzten Wochen bei starkem Regen, sowie Temperaturen (Nachtfahrt nach Kino) bis ca. minus 5 Grad getestet und erfüllt bei der Fahrt mit einer Person ihren Zweck vollauf. Der Stromverbrauch des Radiallüfters ist mit 0,65 A bei 12 V niedrig genug um noch vertretbar zu sein, die ganze Konstruktion fügt sich gut und relativ unauffällig ins Twike-Design ein. Und durch die Nutzung der Abwärme des Motors wird es nicht mehr ganz so kalt im Twike.
Natürlich hat die geringe Lüfterleistung auch einen Nachteil: Sitzen zwei nasse Personen bei starkem Regen im Twike vermag die eingebaute Lüftung nichts mehr auszurichten. Hier muss man leider noch zusätzlich auf die Abluftlösung oeffnen_des_verdecks_links_und_rechts_hinten von der Übersichtsseite zur Scheibenlüftung zurückgreifen. Da es aber meist regnet wenn es noch nicht gefriert, ist dies auch für meine Frau auszuhalten.
Zudem habe ich mich für die Ventilator-Variante „vor dem Motor“ statt Anbringung „über dem Motor“ entschieden. Daher ist die Wärmeausbeute sicher nicht so gut wie beim TW 806 in dem die Variante „über dem Motor“ realisiert ist.
Im Sommer bei starkem Regen ist das Ganze relativ wirkungslos: Der Ventilator saugt Luft an, die wärmer ist als die Aussenluft (also höhere Luftfeuchtigkeit). Wird diese an die Scheibe geblasen kondensiert das Wasser an der Scheibe anstatt, dass die Scheibe freigeblasen wird…
Eine Lösung, die man leicht selbst bauen kann, mit relativ niedrigen Materialkosten (Lüfter Gamma 30 für 4,95 EUR ohne Versand z.B. bei http://www.pollin.de, etwas Schlauch, ein Stück Kabelkanal o.ä. und viel Heisskleb, sowie Kabelbinder). Die Wirkung ist, gemessen am geringen Stromverbrauch, richtig gut. Und trotzdem man bei Regen zu Zweit noch zusätzlich für eine bessere Luftabfuhr sorgen muss, finde ich den Aufwand gerechtfertigt.
Nachtrag
Nachdem es nun die ersten sonnigen Vor-Frühlings-Tage gab, zeigte sich ein weiterer Vorteil der aktiven Lüftung: Eigentlich wird es im Innenraum des Twike bei Sonnenschein sofort unerträglich heiss. Da so früh im Jahr aber die Aussenluft noch sehr kalt ist, riskiert man beim Öffnen des Verdecks eine tolle Erkältung. Die aktive Lüftung bringt genügend frische Luft ins Twike, so dass das Verdeck geschlossen bleiben kann ohne dass es zu heiss wird.