Start | Fahrzeuge | Technik | Wissenswertes | Biokraftstoffe
aus:
Kurzanalyse über Pflanzenöl, Biodiesel, Bioethanol, Biogas, BtL und Biowasserstoff erschienen Titelbild: Biokraftstoffe – eine vergleichende Analyse „Biokraftstoffe – eine vergleichende Analyse“, 111 Seiten, FNR 2006
Entscheider aus Wirtschaft und Politik können sich jetzt mit der Kurzstudie „Biokraftstoffe, eine vergleichende Analyse“ einen guten Überblick über die wichtigsten Kraftstoffe aus Biomasse und ihre Eckdaten verschaffen. Die Studie wurde von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, Projektträger des Bundeslandwirtschaftsministeriums, herausgegeben.
Auf 83 Seiten stellt die Unternehmensberatung meó Consulting die sechs Biokraftstoffe Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol, BtL-Kraftstoff, Biogas und Biowasserstoff einander gegenüber. Dabei ging es den Autoren vor allem um aktuelle und praxisnahe Informationen zu Kosten, Mengenpotenzialen, Umwelteffekten und Technologien. Um entsprechende Daten erheben zu können, bildeten sie ein Projektteam mit Mitarbeitern aus elf Unternehmen (!!) und einer Forschungseinrichtung. Die beteiligten Branchen Intrnationaler Agrarhandel, Mineralölwirtschaft, Automobil- und Anlagenbau vertreten die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffproduktion bis zum fertigen Kraftstoff.
Anmerkung: Die beteiligten Branchen sind nicht gerade bekannt dafür, sich für Mensch und Umwelt besonders einzusetzen.
Für die bereits im Markt vertretenen Kraftstoffe Biodiesel, Pflanzenöl und Ethanol sind die zusammengetragenen Daten naturgemäß belastbarer als für die sich noch im Entwicklungsstadium befindlichen BtL-Kraftstoffe, Biogas und insbesondere Biowasserstoff. Hier beruhen die Aussagen der Studie, die folgende Schlüsse erlauben, zum Teil auf Abschätzungen:
Ergänzt wird die Studie durch eine umfangreiche, aktuelle Datensammlung zu Biokraftstoffen.
Ein allgemeines Problem bei Biokraftstoffen ist der hohe Flächenbedarf für die Produktion, der wenn man den Nettoertrag, den Fruchtwechsel usw. beücksichtigt beim Mehrfachen der Fläche von Deutschland liegt, wenn man den jetzigen Treibstoffbedarf decken wollte.
Ein weiteres Problem ist die Verdrängung der Nahrungsmittelproduktion und z.B. in Brasilien die Abholzung des Urwaldes. Die Bilanz wird also schnell umwelt und sozialpolitisch negativ. Wie so oft, beim Gewinnstrehben der Industrie. (Siehe auch BLT und Biodiesel hier und in Wickipedia)
Das Obenstehende ist zwar in der Studie nicht besprochen, wiederspricht aber in der Zusammenfassung doch den Intensionen solcher Vergleiche, die ohne auf die nicht unerheblichen Randbedingungen einzugehen, Biokraftstoffe als etwas grundsätzlich Positives darstellen. Siehe auch die Fakten und Besprechung der Probleme unter Biokraftstoffe, Berechnung Rapsenergiertrag und BtL:
BtL ist die Abkürzung für Biomass to Liquid. Oft gleichgesetzt mit der Fa. Choren und Sundiesel auch in der Vergleichsstudie Biokraftstoffe ist im Zusammenhang von BtL nur diese Sorte oder Marke gemeint. BtL kann aber auch aus HtK ( Hydrothermale Karbonisierung ) gewonnen werden, siehe BtL oder Diskusion im Forum. Es gibt auch noch andere Anwender die sich in diesen Markt Gewinne sichern möchten. z.B.: http://www.clyviatec.de/unternehmen. Da aber in der Studie nur von Sundiesel/Choren geschrieben wird befast sich das folgende nur damit.
Choren gegründet nach der Wende von Prof. Wolf ist heut teils in Besitz von Schell VW und Daimler sind Partner. Siehe: Info über Choren.
Nun zur Kritik an der Studie
Hauptausage:
4 Kg Biomasse werden 1 Liter Sprit bedeutet aus 20 kWh werden 10 kWh.
In einer Daimler Studie steht etwas versteckt geschrieben, dass sogar noch weniger ist:
Das bedeutet eines der schlechtersten Ergebnisse von allen Alternativen Antriebsarten.
Zur Aussage in der Studie ( keine der elf beteiligten Firmen gehört der dezentralen Pflanzenölfraktion an ) der Haktarertrag von BTL sei 4000 Liter: 4000 Liter entspricht also minderstens 16 Tonnen Trockenmasse pro Hektar! Der genannte Ausgangsstoff Holz hat einen Zuwachs von 6,5 Tonnen je Jahr und Hektar davon gehen etwa 2 Tonnen an die Säge und Holzwerkstoffindustrie. 4,5 Tonnen ergenben also 1125 liter pro Hektar und einer Energiemenge die zum Tanken zur Verfügung steht von 11.250 kWh am Rad ankommen werden, da überwiegend in konvenzionellen Fahrzeugen genutzt, 2250 kWh von den gewachsenen 22.500 kWh
Richtig ist die Aussage in der Studie BtL leistet einen großen Beitrag zur Zertifzierten CO² Einsparung da das Nutzbare Energievolumen auf das 10 fache aufgebläht wurde kann auch mit der 10fachen Energiemenge gehandelt werden die ja CO² neutral ist. Zertifizierungstechnisch theoretisch also das 10fache CO² Handelsvolumen gegenüber Pflanzenöl. Theoretisch. Praktisch trägt Pflanzenöl nichts zu CO² Zertifikaten bei da kleine Ölmülen unter (müsste es nicht heissen über?) dem Zertifzierungsgrenzwert von 20 MW liegen ( Wert in Deutschland ). BtL ist also hier klar im Vorteil viel Papier und wenig Realerertrag.
Die beteiligte Industrie fordert aber durch die Studie nachhaltig Fördergelder (obwohl die in der Studie als Retabiltätsgrenzwert von 75 $ pro Barrel im Jahr 2006 schon öfter überschritten wurden) um auf alten Vertriebs und Werbewegen zu bleiben Kraftstoffe in Zukunft PDF ( Seite 11 Nur 300 Liter BTL aus 1 Tonne Holz).
Siehe auch Brot statt Sprit
Die Studie „Biokraftstoffe, eine vergleichende Analyse“ ist über Internet (www.fnr.de, Neues Fenster) kostenlos bei der FNR bestellbar.