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Monocoque

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Ein Monocoque (frz.) ist eine in einschaliger Bauweise gefertigte tragende Struktur eines Fahrzeugs. Dabei nimmt die weitgehend geschlossene Außenhaut die meisten angreifenden Kräfte auf. An ihm sind alle übrigen Teile befestigt. Monocoques sind leicht und verwindungssteif, jedoch aufwändig zu fertigen. Es umgibt den Fahrer, muss also auch einen grossen Aufprall absorbieren können. Trotzdem wiegt ein modernes Formel 1 Chassis weniger als 35 kg. Das Monocoque ist wie die meisten Teile des Autos meist komplett aus Kohlefaser, Kevlar oder ähnlichen Faserverbundwerkstoffen. Dieses Material wurde lange Zeit nur von der Raumfahrt-Industrie verwendet, Kohlefaser ist fünfmal leichter als Stahl, aber doppelt so stark, diese Eigenschaften macht es zum idealen Werkstoff um Flugzeuge und Rennwagen zu bauen.

Das Chassis muss den enormen Fliehkräften bei Rennen widerstehen können, welche in Hochgeschwindigkeitskurven auftreten, ausserdem muss es die Schläge und aerodynamischen Kräfte aushalten. Das Monocoque wird als erstes mit Hilfe von CAD (Computer Aided Design) gezeichnet, danach schneidet eine per Computer kontrollierte Maschine Ureol Stücke aus, aus den die Form gemacht wird. Dieses Material ist Holz nicht unähnlich, aber künstlich und absorbiert ausserdem kein Wasser. Es dehnt sich auch nicht unter Temperatur aus und so kann man ein sehr genaues Modell des Chassis daraus anfertigen. Dieses Chassismodell wird dann bedeckt mit Kohlenstoffaser, um eine Form zu schaffen, aus der man tatsächlich ein Chassis fertigen kann.

Die Form wird dann sorgfältig innen mit Schichten der Kohlenstoffaser gefüllt. Dieses Material wird angeliefert wie ein typisches Stück Tuch, kann aber erhitzt und gehärtet werden. Die Art, wie die Faser gestuft wird, ist wichtig, da die Fasern die einwirkenden Kräfte weiterleiten und auf andere Teile übertragen können. Die Richtung der Fasern ist entscheidend. Um die Fasern der Chassisform anzupassen benutzt man einen Haarwäschetrockner, um das Material zu erhitzen. Anschliessend kann man die Fasern leichter verkleben und zu einer Kontur in der Form biegen. Nachdem jede Schicht angepasst ist, wird die Form in eine Vakuummaschine gestellt, wo die Schichten buchstäblich an die Form gesaugt werden.

Die Anzahl der verwendeten Schichten für das Monocoque unterscheidet sich von Bereich zu Bereich, aber mehr beanspruchte Teile des Autos haben logischerweise mehr Schichten. Die durchschnittliche Anzahl an Schichten ist etwa 12. Zwischen diesen 12 Schichten befindet sich ausserdem noch eine wabenförmige Aluminiumschicht, die dem Monocoque noch einmal Steifheit verpasst. Sobald man die richtige Anzahl an Schichten auf die Form geklebt hat, wird diese Form in eine Autoclave genannte Maschine gebracht, wo sie unter Druck erhitzt wird. Die hohen Temperaturen geben das Harz innerhalb der Faser frei und der hohe Druck (bis zu 100 psi) presst die Schichten zusammen. Während dieses Prozesses härten die Fasern aus und werden fest, und das Chassis ist nach gut zweieinhalb Stunden fertig.

Die Einrichtung z.B. die Pedale, das Armaturenbrett und der Sitz, sind mit Epoxidharz an ihre jeweilige Stelle im Chassis geklebt, und werden entsprechend den Anforderungen der Sponsoren in der gewünschten Farbe lackiert und mit den entsprechenden Logos versehen.

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Siehe auch CityEl Karosserie

monocoque.txt · Zuletzt geändert: 2006/11/11 04:47 (Externe Bearbeitung)