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Schwinge ausbauen, Steuerlager wechseln und Nachlauf beim Twike

Steuerlager

aus Forum: http://www.twikeklub.ch/forum/_forum/000005c0.htm

Das obere Steuerlager geht normalerweise durch Wasser und Salzeinfluss kaputt. (Meistens wg. unzureichendem Schutz) Vom Hersteller gibt es einen Dichtsatz für die Lager. Wenn man von unten auf die Schwinge schaut, darf von unten keine gekonterte Mutter am Lager zu erkennen sein, sondern eine Staubkappe, die das Lager schützt. Falls die Staubkappe nicht zu sehen ist, Dichtsatz bei Twike bestellen. Gute Erfahrung habe ich auch mit dem Vorderkotflügel vom Twike-Center Ruhrgebiet gemacht, der umschliesst das Vorderrad sehr eng und verhindert den Wassereinbruch über das Steuerlager.

Aus und Einbau des Lagers:

Twike vorne hochbocken, Vorderschwinge muss frei sein, Vorderrad ausbauen, Scheibenbremszange abbauen, Bremsschlauch lösen. Den Abstand der Schwinge zur Karosse messen um später ein Mass für den Nachlauf zu haben. Im Innenraum die Lenkstange mitsamt Dämpfer auf beiden Seiten lösen und herausnehmen. Die acht Inbusschrauben lösen, welche die Vorderradschwinge mit dem Rohrrahmen verbinden. Vorher die Schwinge abstützen oder jemanden zum festhalten holen. Schwinge vorsichtig nach unten herausnehmen, der Bremsschlauch wird oben an der Schwinge durch ein Loch in einer Kunststoffscheibe geführt. Ich habe mit einer feinen Säge einen Schlitz bis zu dem Loch gesägt, um den Schlauch herausnehmen zu können.

Nun liegt die Schwinge vor dir, Die Lager sind in der Schwinge, nicht im Alublock. Nachdem die Kontermutter gelöst ist, kann man das ganze auseinandernehmen. Die Lagerschalen mit einem Abzieher aus der Schwinge entfernen, ersatzweise herausschlagen mit einem Stück Rohr. Bei meinem Twike habe ich die Gelegenheit genutzt, die Vorderachse wieder auf Vordermann zu bringen, also säubern, entrosten, mit Rostschutz behandeln und neu streichen. Die Standrohre sind oben offen, ein wunderbarer Dreckfänger, prüfe gleich einmal ob unten Ablauflöcher vorhanden sind, wenn ja, sind sie offen? Falls keine da sind, kann an der tiefsten Stelle eine 3-4 mm Bohrung in jedem Rohr angebracht werden.

Die Rohre habe ich von innen von Schmutz befreit und mit Hohlraumversieglung (Wachs) von VW-Audi behandelt. Soll angeblich sogar Rost umwandeln und schützt.

Um die neuen Lagerringe einzusetzen habe ich einen alten Lagerring etwas am Rand abgeschliffen und damit die neuen mit einem Hammer eingesetzt. Die neuen Lager mit Lagerfett satt einfetten und einbauen. Das Lagerspiel ruhig etwas fest einstellen, das schadet nicht. Falls zuviel Lagerspiel vorhanden ist, hast du weiterhin ein Schlingern bei jedem Schlagloch, da hilft auch der Lenkungsdämpfer nicht.

Einbau in umgekehrter Reihenfolge, mit den Inbusschrauben wird der Nachlauf eingestellt, eine vierteldrehung der Schrauben hat am unteren Ende der Schwinge eine enorme Wirkung, also mit viel Gefühl arbeiten. Ruhig noch einmal das Lagerspiel des Steuerlagers prüfen, jetzt kommst du noch gut an die Schrauben.

Einbau des Dichsatzes

Mit dem Einbau hatte ich größere Schwierigkeiten, da ich das alte System mit Kontermutter unten durch das neuere mit den Muttern oben ersetzt habe:

Beim neues System gehört der Dichtungsring mit der glatten Seite zum Lager zeigend ganz nach oben.

Unten muß der Schraubenkopf mit einem Spannstift gesichert werden. Dafür muß ein entsprechendes 3 mm Loch gebohrt werden.

Noch ein Problem: Lagereinstellung...

am Anfang hatte ich das Lager zu locker eingestellt. Deshalb kam die Lenkung bei niedrigen Geschwindigkeiten und unebenem Boden ins Schwingen.

Dann hatte ich das Lager zu fest angezogen. Das hatte den Effekt, daß ich bei hohen Geschwindigkeiten Mühe hatte geradeaus zu fahren. Es wurde eher ein Slalomkurs wie ein Betrunkener daraus.

Nun habe ich wohl die Richtige Einstellung gefunden. Ich hätte nicht gedacht, daß die Auswirkungen so gravierend sind.

Nachlauf

Ein falsch eingestellter Nachlauf ist einer der Hauptgründe für das Aufschaukeln des Twike bei Geschwindigkeiten unter ca. 35km/h wenn man über Unebenheiten fährt oder die Lenkung nicht fest in der Hand hält. Dabei gerät die gesammte Lenkung in eine selbstverstärkende Schwingung. Abhilfe beim fahren: Sofort mit der linken Hand die Lenkstange zusätzlich festhalten und wenn möglich einen der Arme an einem Bein abstützen. Man sollte dieses bremsen des Aufschaukelns irgendwo extra üben! Wenn es nicht gleich gelingt die Schwingung zu stoppen sofort anhalten.

Gründe für zu starkes bzw. zu schnelles Aufschaukeln:

  • zu wenig Luftdruck im Vorderreifen (min. 3,5 Bar)
  • Spiel im Lenkkopflager
  • Spiel in der Lenkstange oder Lenkhebel
  • falsch eingestellter Nachlauf
  • Spiel in den Gummilagern der Vorderradschwinge (eher selten)
  • defekter Lenkungsdämpfer

Das Vorderrad soll möglichst steil stehen. Das heißt der Abstand vom Drehgestell zur Kunststoffkarrosserie soll zum Fahrer hin ca. eine Fingerbreite betragen. Das war mir jedoch nicht möglich wegen der zwei Schrauben, die durch die Klemmbacken oben direkt in den Rahmen gingen.

WICHTIG!: Die 8 Inbusschrauben, die das Vorderrad am Fahrzeugrahmen befestigen, müssen mit Drehmomentschlüssel mit 12 Nm angezogen werden. (Nicht 20 Nm wie der Twikeservice ursprünglich angegeben hatte)

Achtung: Empfehlung damit sich das Rad nicht verschiebt: Wenn man alle Schrauben einmal mit 12 Nm angezogen hat, muß man diese wiederholt durchgehen und immer wieder bis 12 Nm festziehen. Ansonsten sind einige zu locker, da sie durch die später festgezogenen Schrauben entlastet wurden.

Siehe auch

Links

twike_nachlauf.txt · Zuletzt geändert: 2007/08/19 11:29 (Externe Bearbeitung)